“Weihnachtsmarkt der Christuskirche Großhansdorf (2018)” – Artikel in “Die Gemeinde” (Nr. 26-2020)

Unsere Pastorin, Lea Herbert, hat einen Artikel über unseren Weihnachtsmarkt im Jahr 2018 für die Zeitschrift “Die Gemeinde” unseres Bundes geschrieben.

Hier ihr Text:

„Teilen was wir lieben – Weihnachtsfreude“

Weihnachtsmarkt der Christuskirche Großhansdorf

Am Samstag den 15.12.2018 war es soweit. Wir als EFG Großhansdorf veranstalteten unseren ersten Weihnachtsmarkt unter dem Motto: „Teilen was wir lieben – Weihnachtsfreude“.

Klar hätte es ein Flop werden können, doch wir trauten uns und wurden belohnt. Die Besucher kamen und wir als Gemeinde zeigten eine große Gastgeber-Identität.

Für das gesamte Jahr 2018 lag ein großer Schwerpunkt für uns als Gemeinde auf der Begegnung: Mit Gott – miteinander – mit allen, die sich gerne einladen lassen. Ganz unter der Überschrift: Wir teilen, was wir lieben. Durch diese Ausrichtung entstand auch die Idee eines gemütlichen Weihnachtsmarkts, der für uns, für unsere Freunde, für unseren Ort und Umgebung sein sollte; eben ein Markt mit vielen Räumen zur Begegnung. Ein Dreierteam übernahm die Gesamtleitung. So saßen wir im Sommer im Eiscafé bei enormer Hitze und spannen die ersten Ideen. Es war etwas skurril, aber lustvoll. Über Ziele und Ausrichtung verständigten wir uns rasch und gaben ein Versprechen. Wir versprachen: „Den Song „Last Christmas“ von der Band Wham wird es bei unserem Markt nicht geben. Doch viel, viel Gutes und vor allem eine schöne generationsübergreifende Gemeinschaft. Wir teilen, was wir lieben: Unsere Weihnachtsfreude – unsere Weihnachtshoffnung. Wir feiern, dass es Licht gibt in dieser Welt, da Jesus im Advent „on the road“ ist zu uns.“

Für unser Konzept entwickelten wir fünf übergeordnete Orientierungspfeiler:

1. Während wir es uns gut gehen lassen, soll die Erde nicht stöhnen. Deswegen nehmen wir uns vor unseren Markt stark „müllreduziert“ durchzuführen.

2. Dass wir es uns gut gehen lassen, soll auch anderen zugutekommen.

Alle Einnahmen fließen an Dritte.

Wir feiern die Zuwendungslustdes menschgewordenen Gottes zu allen Menschen, die sich in seiner Liebe zeigt. Wir wünschen uns, dass sich dies auf unserem Markt in unserer Nächstenliebe widerspiegelt. Er soll geprägt sein von einer Kultur der Nächstenliebe im miteinander sowie zu allen Gästen.

3. Es soll ein Weihnachtsmarkt für alle Generationen sein.

4. Wir setzen auf Beteiligung und Öffnung, nicht auf ein geschlossenes „Wir“, die wir bei etwaigen weiteren Weihnachtsmärkten noch ausbauen.

5. Gedudel und Kommerz gibt es im Advent zu genüge. Wir wollen mit dem Markt ein Angebot schaffen, welches gehaltvoll in die Stadt hinein leuchtet. Ein Angebot mit Profil und Atmosphäre.

Der Markt fand auf unserem Parkplatz und im Gemeindehaus statt. Den Boden des Parkplatzes direkt vor unserem Gemeindehaus versahen wir  mit 12m3 Holzhackschnitzel, welche im Anschluss für eigene Beete mitgenommen werden konnten. Draußen fand der Warenverkauf und auch, abgesehen von unserem Foyer-Weihnachtscafé mit selbstgebacken Kuchen und Torten, das Catering statt. An Waren verkaufte beispielsweise der Weltladen Bad Oldesloe aus seinem Sortiment fair gehandelte und nachhaltige Produkte. Zudem gab es Kerzen von der christlichen Drogenarbeit „Neues Land“ zu kaufen, die Menschen hilft, einen Ausstieg aus der Sucht zu finden. Die Jugend der evangelischen Landeskirche in Großhansdorf backten im Vorfeld Plätzchen und bot in unserem Gemeindehaus die Möglichkeit zum Kerzenziehen an, was von vielen Kindern angenommen wurde. Freiwillige Spenden für die selbsthergestellten Kerzen und die Plätzchen gingen in die Siebenbürgen Hilfe ihrer Kirche. Es war ein Segen die Jugendlichen/Jungen Erwachsenen dabei zu haben. Dadurch bekam der Markt eine ökumenische Note.

Gemeindeglieder stellten wiederverwendbare Lappen und  Geschenkbeutel für Weihnachtsgeschenke, Upcycling-Magnete sowie Vogelfutter her. Dinge, die fast im Nu verkauft waren. Den Erlös des Marktes, der nicht direkt in bestimmte Projekte floss, bekam das städtische Weihnachtshilfswerk Großhansdorf. Glühwein, Kaffee und Tee waren fairtrade, die Biobratwurst nachhaltig, die Kartoffeln der Reibekuchen regional…usw. Es gab kein Einweggeschirr und nur Bioservietten.

Inspiriert von dem Dienstbereich Mission konstruierten wir unsere eigene „Stall – komm ins Bild Szene“, so dass Paare, Freunde und Familien sich für einen Krippenbild verkleiden konnten und davon direkt ein Foto mit nach Hause bekamen. Freiwillige Spenden für die Fotos  gingen an das malaysische Patenkind unserer Jugend, die für das Schulgeld des Kindes aufkommt. Neben dem Kerzenziehen wurde ein Spiel- und Bastelzimmer für Kinder eingerichtet. Ein Publikumsmagnet war um 16.00 Uhr das Krippenspiel unserer Kinderkirche. Das erste Mal für so eine breite Öffentlichkeit. Ein weiteres Highlight war Live-Musik, deren Zeitfenster wir bei einem nächsten Mal noch ausbauen würden. Im Gemeindesaal wurden Weihnachtsgeschichten vorgelesen. Um 19.00 Uhr endete der Markt dann mit einem Kerzen-Lichtermeer und es wurde gemeinsam „Joy to the world“ gesungen.

Beim Aufbau gab es ein paar Herausforderungen, die gemeinsam und mit viel Engagement gemeistert wurden. Es gab auch Dinge, die wir nicht wiederholen würden, aber insgesamt war es ein riesen Erfolg. Die Besucher kamen. Schwer zu sagen, wie viele es waren. Aber über dreieinhalb von den vier Stunden war es ein sehr trubeliges Treiben und anfängliche Skeptiker waren im Nachhinein Feuer und Flamme für dieses Format.

Die Kinderkirche und die evangelisch-landeskirchliche Jugend noch nicht mitgerechnet haben sich über 50 Personen unserer Gemeinde beteiligt. Die Gemeinde hat etwas über 80 Mitglieder. Es war demnach ein wirkliches Gemeindeprojekt. Zwei Jahre später klingt der Markt noch positiv nach. Als Kernteam sind wir bis heute dankbar, dass sich sehr viele zur Mithilfe begeistern ließen und bis zum letzten Besenschlag geblieben sind. Dankbar sind wir auch, dass viele der Einladung gefolgt sind. Die Lust auf weitere Weihnachtsmärkte ist groß, weitere Ideen zahlreich. Wir werden aufbauen auf Bewährtes, hier und da etwas justieren und Neues ausprobieren, aber Hauptsache die Weihnachtsfreude wird geteilt, denn jedes Jahr im Advent ist Jesus „on the road“ zu uns. Wir wollen das feiern. Der Schöpfung nicht zur Last und anderen Menschen zugute!

Lea Herbert, Pastorin der EFG Großhansdorf